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Nichts ist wirklich konkreter als eine Linie, eine Farbe, eine Fläche.
 
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Die Malerin Petra Rös-Nickel – Konkrete Kunst in Vollendung

Anmutung und Wirkung


Petra Rös-Nickels Bilder muten an wie eine spielerisch durch-orchestrierte Farblichtmusik, Ihre Kantaten, Choräle und Fugen künden vom lustvollen Werden und dramatischem Vergehen. Ihre malerisch raffiniert gearbeiteten pastosen Überlagerungen, Durchdringungen, Durchbrüche, Freikratzungen und Transparenzen lassen den Betrachter Verwitterungen assoziieren, die Sie in ihren streng geometrischen Bild-Strukturen bannt. Der Malerin gelingt in ihren Werken eine verzaubernd hypnotische Bildpoetik, jenseits von manieristischer oder selbst verliebter Bildartistik.


Choreographie


In ihrem unverwechselbaren Stil und mit äußerster Konzentration entfacht die Künstlerin mit originär schöpferischen Mitteln einen dialektischem Tanz. Die Inszenierung und Choreographie ihrer Bildelemente gleicht einem strengen aber heiter gestimmten Menuett, die unsere Augen verführt mitzutanzen.


Bildgefüge


Geometrische Elemente werden seriell multipliziert und zu kompositorischen Ordnungsstrukturen gefügt, modelliert und transformiert in den unterschiedlichsten Schichtungen und Überlagerungen. Farbaufträge und -lichtverläufe gebärden sich wie organisch vegetabile Übergänge in einem rauschenden rhytmisiertem Fluss, und sie konterkarieren dabei in Ihrer lustvollen Dynamik die rational kalkulierten Bildtektoniken und Symmetrien. Das Figur/Grund Verhältnis wird auf vielfältigste Weise zugespitzt und in den unterschiedlichen Werkgruppen immer wieder überraschend variiert und pointiert.


Das Dekorative

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Rös-Nickels Bildwerke sind in einem Höchstmaß dekorativ, allerdings in der Art der Interieurs und im Sinne eines Henri Matisse, der es mit äußerster Reduktion verstand Fläche, Farbe und Licht in einen magisch-heiteren Gesang auf das Leben zu verzaubern.

 

Rös-Nickel und die Architektur

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Und es verwundert überhaupt nicht, dass der in diesem Sinne dekorative Charakter von Rös-Nickels
mit malerischer Bravour durchwirkten Farbfeldern gerade in puristischer Bauhaus Architektur ihre
Strahlkraft ungehindert freisetzt. So spüren auch immer wieder Architekten, Innenarchitekten und
Bauherren eine Affinität zu diesen famosen künstlerischen Werken. Und sie schätzen deren Qualität
so hoch, dass Sie ganze Häuser und Wohnungen mit subtil aufeinander abgestimmtes Bildwerken der
Künstlerin und von ihr auf die jeweiligen Räume abgestimmten unterschiedlichsten Bildformaten
ausstatten. Ihre Kunst generiert belebend beruhigende Schwingungsfelder und vermag den
umgebenden Raum suggestiv zu vitalisieren.

 

Kunsthistorische Bezüge

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Rös-Nickels Bilder sind zeitgemäße Mantras sowohl als heiter einstimmende Animations- als auch
vertiefend beschauliche Kontemplations Tafeln.
Ihr bildnerisches Schaffen lässt sich aus meiner Perspektive und meines Erachtens
kunstwissenschaftlich zwischen den hermetisch sakral gestimmten Arbeiten eines Mark Rothko und
dem dynamisch Welt zugewandtem Spätwerk eines Piet Mondrian verorten Bei letzterem denke ich
insbesondere an seine Arbeit „broadway boogie woogie“! Gerade das essenziell tänzerisch-
Musikalische Moment in Mondrians letztem Meisterwerk findet sich in besonders und originärer
Weise in Rös-Nickels Bildwerken wieder.


Die Spreu vom Weizen trennen

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Bei Petra Rös-Nickels Malerei wird deutlich was diszipliniertes Können- und originäre Meisterschaft
substanziell zu leisten vermögen!
Wenn es um abstrakte Kunst geht, die als „konkrete Kunst“ angemessener definiert ist, da es sich
letztendlich bei jedem flächigen Bildwerk um eine Abstraktion handelt, fühlen sich viele berufen sich
in ein paar hingeworfenen Gesten vermeintlich künstlerisch zu ergehen.
Dabei kommen letztendlich nur sehr Wenige über ein dekorativ-oberflächliches Stadium, das
artifiziell mit Effekten jongliert, wirklich hinaus! Auch verrennen sich dabei viele in ein Epigonentum,
das sie dann mit originärem Kunstschaffen verwechseln. Und sie merken nicht, dass konkrete Kunst
weder Oberflächenkosmetik noch respektlose Ausbeute von Vorbildern ist, sondern zunächst eine
innere Haltung und ein diszipliniert-konsequentes und uneitles Vorgehen.

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Meisterschaft

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Für den Könner ist die Disziplin konkreter Kunst eine kontemplative Erkundung der Welt-Phänomene
Farbe, Licht, Form, Faktur, Struktur, Rhythmus etc. und ein permanentes kongeniales Gewahrsein
der Meisterwerke der Kunstgeschichte, in die sie sich inspirierend einstimmen, an denen sie sich
leidenschaftlich reiben und oft verzweifelt abarbeiten oder von denen sie sich abwenden und sie
sogar ganz bewusst ignorieren, um sich in Ihrer eigenen künstlerischen Weltaneigung nicht stören
und ablenken zu lassen. Dadurch gelangen sie auf Ihrem künstlerischen Weg schließlich zu ganz
eigenen ästhetischen Praktiken, und mit der kontinuierlichen Entwicklung ihrer Bildgestalten zu
einem eigenen unverwechselbaren Stil.

 

Strahlkraft

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Die Ergebnisse dieser inneren und äußeren Erkundungen strahlen höchste Intensität aus und zeugen
auf eine sehr bescheidene Weise von einer spirituellen Durchdringung von "Ich und Welt"!
Eine solche Qualität begegnet uns in den künstlerischen Werken von Petra Rös-Nickel.

 

Robert Reschkowski, 06.02.2018

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